Unsere Pressemitteilung zum Aktionstag „für das Leben“ findet ihr hier.
Pressemitteilung 01/2021
der StadtschülerInnenvertretung München
„Ein Aktionstag gegen Frauen“
StadtschülerInnenvertretung München kritisiert Zugeständnisse an ‚Lebensschützer‘ und fordert ein Sexualkunde-Update
Ein „Aktionstag für das Leben“ wäre laut den Richtlinien für die Familien- und Sexualerziehung an jeder Schule Pflicht. Dabei handelt es sich aber nicht um einen Tag, der Leben retten will, sondern um einen, der die Selbstbestimmung der Frauen in den Hintergrund stellt. „Schulen wären an diesem Tag verpflichtet, eine einseitige Diskussion zu führen, die nur das Leben des entstehenden Kindes beinhaltet, aber nicht die Würde und Zukunft der Frau“, bestätigt Marla Kyriss aus dem Vorstand der StadtschülerInnenvertretung München.
Die StadtschülerInnenvertretung München positioniert sich klar gegen dieses Detail im Lehrplan und fordern dessen Streichung. Sie steht für eine Förderung des offenen Diskurses über das Thema, welcher alle Seiten beleuchtet.
„Wir leben in einer Gesellschaft, in der es bei LGBTQ*-Jugendlichen1 ein drei- bis sechsfach höheres Suizidrisiko gibt und ein Drittel2 aller Frauen schon mal sexuell belästigt wurde.“
Fragt man eine Person, die nicht männlich und heterosexuell ist, wird diese oftmals von schlechten Erfahrungen im Schulalltag berichten. Diskriminierung ist immer noch Alltag an vielen bayerischen Schulen und die bayerische Regierung sieht bei diesem Problem nicht nur weg, sondern verschärfen die Situation durch nicht ausreichende Aufklärung.
„Der bayerische Sexualkundeunterricht ist nicht zeitgemäß“, unterstreicht Manuel Stede aus dem Arbeitskreis Sexualerziehung der SSV München. Dieser fordert ein Update des Lehrplans, damit dieser künftig die Bedürfnisse von Betroffenen beachtet und auf der Basis ihrer Erfahrungen und wissenschaftlicher Erkenntnisse eine bessere Aufklärung an Schulen schafft. „Das Update sollte consent, queere und feministische Themen, sowie die Rolle und Verantwortung eines jeden Menschen gegenüber Anderen und der Gesellschaft beinhalten“, so Stede abschließend.
Quelle 1:
https://gay.ch/news/studie-suizidrisiko-bei-lgbt-jugendlichen-um-das-dreifache-hoeher
Quelle 2:
https://www.gewaltinfo.at/fachwissen/ausmass/uebergriffe/sexuelle_belaestigung_und_gewalt.php